Pour ceux qui comprennent l'allemand (désolé pour les autres
)
Über 3000 Unterschriften Zeit, endlich ernst genommen zu werden
Der wunderbare Titelgewinn, die anschliessenden Tage des Triumphs und die schönen Momente wirken noch immer nach. Allerdings stehen dem FCZ und seinen Fans schwierige Zeiten bevor: Neben der sportlichen Zukunft gilt es nun auch noch andere wichtige Fragen zu klären, welche im kollektiven Meistertaumel für kurze Zeit vergessen gingen:
Ein weiteres Mal muss die Zürcher Südkurve kämpfen, um vom Vorstand endlich ernst genommen zu werden.
Die über 3000 gesammelten Unterschriften sprechen jedoch eine deutliche Sprache und lassen sich nicht mehr ignorieren!
Die Unterzeichnenden fordern dabei eine rasche Umsetzung folgender vier Anliegen:
1. Die Absetzung von Christian Schöttli als Sicherheitschef und die Einstellung eines unabhängigen Sicherheitschefs.
Sogar die NZZ lieferte am 23. Mai gewichtige Argumente für dieses Anliegen:
Die Richtlinien der Swiss Football League (SFL) halten fest, dass ein Sicherheitsverantwortlicher eines Clubs, nicht gleichzeitig Aufgaben in einem vom Club beauftragten Sicherheitsunternehmen wahrnehmen darf. Ausgeschlossen ist laut Reglement auch die Übernahme der Sicherheitschef- Funktion, wenn der Sicherheitsverantwortliche gleichzeitig bei einem, von einem anderen Club beauftragten, Sicherheitsunternehmen Aufgaben erfüllt. Dies ist bei Christian Schöttli der Fall: Seine Firma Delta- Security AG ist auch bei den Heimspielen des Grasshopper- Club Zürich, des FC Sion sowie des FC Schaffhausen für die Sicherheit verantwortlich.
Auf diese Unregelmässigkeiten wurde von Fanseite bereits bei der Anstellung Herrn Schöttlis 2003 aufmerksam gemacht. Trotzdem wurde versucht mit ihm zusammen zu arbeiten.
Nicht erst seit dieser Saison wirkt sich dieses Doppelmandat allerdings verheerend aus: Schöttlis Aufgaben, auf der einen Seite eine für den FCZ sinnvolle und angemessene Sicherheitspolitik zu garantieren und auf der anderen Seite Einnahmen für die Delta Security AG zu generieren, führt zu einem Interessenskonflikt, der schon länger sowohl dem Portemonnaie des FCZ als auch uns Fans schadet. In dieser Saison wurde das Problem jedoch offensichtlich: Obwohl es an den Heimspielen fast die ganze Saison über ruhig zu und her ging, aufgrund der Exil-Saison im Hardturm nicht einmal Pyro gezündet wurde, blieb das Delta-Aufgebot konstant hoch und nahm an manchen „harmlosen“ Heimspielen wie dem Cup-Match gegen St. Gallen gar riesige Ausmasse an. Mit rüden Übergriffen gegen die Fans sollte die Notwendigkeit des hohen Aufgebots unter Beweis gestellt werden. Anders lassen sich Ereignisse, wie jenes nach dem Sion – Spiel, als eine Stunde nach dem Abpfiff über 30 uniformierte Deltas in Kampfmontur bereit standen, um einen einzelnen Fan gewaltsam herauszupicken, nicht erklären.
Fazit: Christian Schöttlis Interessenskonflikt aufgrund seines Doppelmandates und sein respektloses Auftreten gegenüber uns Fans (an jenem Sion Spiel bedrohte Schöttli unter anderem Leute, die ansonsten mit ihm an einem Tisch sitzen und diskutieren) machen seine Absetzung und die Einstellung eines unabhängigen Sicherheitschefs unumgänglich!
2. Stehplätze im neuen Letzigrund
Schon letzte Saison reichten wir beim Verein 1500 Unterschriften ein, welche diese Forderung bekräftigten. Der Verein versprach, sich für Stehplätze im neuen Stadion einzusetzen. Dies muss er unserer Meinung nach im Hinblick auf die Zeit nach der EM noch vermehrt tun, umso mehr auch deshalb, weil sich die Stadt in dieser Frage uneinsichtig zu zeigen scheint. Aus den Task-Force Sitzungen ging hervor, dass Stehplätze nach der EM durchaus möglich sind. Diese sind unserer Meinung nach eine wichtige Voraussetzung dafür, dass unsere Fankultur und somit eine gute Stimmung erhalten bleibt.
3. Die Einstellung eines Fanverantwortlichen gemäss Richtlinien SFL, in Zusammenarbeit mit den Südkurven-Vertretern.
In dieser Hinsicht hat der Verein bereits gehandelt. Leider wurde jedoch zum wiederholten Male bei einer Frage, die uns Fans betrifft, über unsere Köpfe hinweg entschieden.
4. Erhalt der Südkurven Fankultur (Choreos, Gesänge, Fahnen, Megaphone, DH’s, Pyro) wie sie bis jetzt gewachsen ist.
Die jüngsten Handlungen des Vereins sprechen eine deutliche Sprache: Der Erhalt der Fankultur der Südkurve ist mit der aktuellen, völlig undifferenzierten und nicht durchdachten Fanpolitik des Vorstands in Gefahr. Diese Fankultur ist über die letzten Jahre hinweg gewachsen und wird von vielen Leuten begeistert gelebt und genossen. Eine gute Stimmung ist für zahlreiche Stadiongänger ein fester und wichtiger Bestandteil eines Spielbesuchs des FCZ geworden. Generell fordern wir, dass der Südkurve der Freiraum zur kreativen und keinesfalls destruktiven Entfaltung gewährt wird. Um diesem Ziel näher zu kommen, fordern wir die sofortige Einstellung der „Null Toleranz“ - Strategie, welche einen Affront des Vorstands gegenüber den Fans des eigenen Vereins bedeutet.
Dass unbedingt gehandelt werden muss und dass weiterhin ein geschlossenes Vorgehen möglichst vieler Fans erforderlich ist, beweisen die beiden jüngsten, traurigen Vorgehensweisen des Vereins:
Auf die unverhältnismässig hohen Pyro- Bussen reagiert unser Verein nicht etwa wie der FC Basel mit einer Anfechtung beim Schweizer Fussballverband. Der FCZ- Vorstand beschloss vielmehr, die gesamten Bussensummen vom Auswärtsderby und vom Sion Auswärtsspiel auf vier der eigenen Fans abzuwälzen. Konkret heisst das:
Drei Personen die in Sion angeblich* beim Zünden erwischt wurden, erhielten je eine Rechnung von 10'400 Schweizer Franken, obwohl die gesamte Bussensumme dieses Spiels „nur“ 10'000 Franken betrug (die 400 Franken zusätzlich werden für die Schreibgebühren angerechnet). Der Vorstand erhofft sich somit noch eine zusätzliche Einnahme von weiteren 20'000 Franken. Eine weitere „fehlbare“ Person wurde zur Zahlung der gesamten Bussensumme des letzten Auswärtsderbys von 8200 Franken verdonnert. Weiter sollen diese Summen innert 30 Tagen überwiesen werden. Den Betroffenen wurde diese Sanktion einen Tag nach dem Titelgewinn mitgeteilt…
Dieses Vorgehen des Vereins ist rechtlich nicht nur völlig unhaltbar, es ist auch sonst in keiner Weise zu akzeptieren! Zu erwähnen ist ebenfalls die Tatsache, dass die SFL das Bussengeld am Ende der Saison wieder auf die Vereine verteilt. Teams mit höheren Bussenbeträgen „subventionieren“ damit lediglich zu einem gewissen Anteil Vereine mit weniger Bussen (wie aus dem Jahresbericht der SFL hervorgeht).
(* Eine Person beteuert bis heute ihre Unschuld. Beweise wurden ihr bis zum heutigen Zeitpunkt nicht dargelegt. Eigentlich besteht seit dem Boykott vom letzten Herbst die Abmachung zwischen Fans und Verein, dass Personen, gegen die ein Stadionverbot verhängt wurde, anzuhören sind und eine faire Prüfung der Beweislage zu erfolgen hat. Eine Abmachung, die vom Verein allerdings immer noch nicht eingehalten wird.)
Letzte Woche erhielten zudem einige Fans Briefe, in denen ihnen mitgeteilt wurde, dass sie keine Saisonkarte erhalten werden und an den Spielen im neuen Letzigrund nicht erwünscht seien. Dies ohne dass aktuell ein Stadionverbot vorliegt! Im bisher einzigen bekannten Fall (der Verein bestätigte jedoch, dass mehrere Personen solche Schreiben erhielten!) sucht man im Brief vergeblich eine Begründung für dieses „Hausverbot“. Diese lässt sich somit leider nur erahnen: Die öffentlich geäusserte Kritik durch die besagte Person (zum Beispiel unter anderem durch die aktive Beteiligung an der Sammlung von Unterschriften für die Absetzung Schöttlis) ist dem Vorstand ein Dorn im Auge. Die Personalien des Betroffenen waren bekannt, da er noch bis vor einem Jahr selber im Verein gearbeitet hatte.
Abschliessend:
Die Abschaffung dieser äusserst repressiven und destruktiven Fan-Politik der „Null-Toleranz“ ist im Zusammenhang mit der Absetzung Herrn Schöttlis, der Durchsetzung von Stehplätzen im neuen Letzigrund und der sich noch zu bewährenden neuen Stimme der Fans im Verein (Fanvertreter Peter Bürki), zentral für den Erhalt der Fankultur des FC Zürich.
Und diese liegt über 3000 FCZ – Fans am Herzen! Es ist zu hoffen, dass dies auf den Vorstand eine entsprechende Wirkung hat!
Zürcher Südkurve
PS: Neben dieser Mitteilung wurde der Verein bereits intern mit einem ausführlicheren Schreiben mit Lösungsvorschlägen sowie den gesammelten Unterschriften kontaktiert und aufgefordert, möglichst bis Ende Juni endgültige Lösungen in Zusammenarbeit mit uns Fans auszuarbeiten.
PPS: Personen, welche ebenfalls auf sie umgewälzte Pyro-Bussen erhalten haben sollten oder denen grundlos die Saisonkarte im neuen Letzigrund verweigert wird, sollen sich unter igang3@suedkurve.ch melden.